Dienstag, 15. Februar 2011

Die Bergstimme

Die Bergstimme (Heinrich Heine)

Ein Reiter durch das Bergtal zieht,
Im traurig stillen Trab:
Ach! zieh ich jetzt wohl in Liebchens Arm,
Oder zieh ich ins dunkle Grab?
Die Bergstimm Antwort gab:
Ins dunkle Grab!

Und weiter reitet der Reitersmann,
Und seufzet schwer dazu:
So zieh ich denn hin ins Grab so früh —
Wohlan, im Grab ist Ruh.
Die Stimme sprach dazu:
Im Grab ist Ruh!

Dem Reitersmann eine Trane (Träne) rollt
Von der Wange kummervoll:
Und ist nur im Grabe die Ruhe für mich —
So ist mir im Grabe wohl.
Die Stimm erwidert hohl:
Im Grabe wohl!

Mignon

ミニョン ゲーテ

君よ知るやレモンの花咲く国を、
ほの暗き葉陰には黄金色の柑子かがやき、
そよ風は青き 空より流れいで、
天人花は静かに月桂樹は高く立てり。
君よ知るやそを、いざやかなたへ、
いざともにゆかんいとしのきみよ。

「君よ知るや南の国」 森鴎外訳

レモンの木は花咲きくらき林の中に 
こがね色したる柑子(こうじ)は枝もたわわに実り
青き晴れたる空よりしづやかに風吹き
ミルテの木はしづかにラウレルの木は高く
雲にそびえて立てる国や 彼方へ
君とともにゆかまし

 

Mignon Johann Wolfgang von Goethe

Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmeln weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin
Möcht' ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!